Schadstoffe im Holzrauch
In aller Kürze
- Die Verbrennung von Holz ist sehr umwelt- & gesundheitsschädlich.
- Holzrauch enthält viele Schadstoffe in hoher Menge, die reizend, giftig und gesundheitsschädlich sind.
- Der bei der Holzverbrennung entstehende Feinstaub ist lungengängig, kann in die Blutbahn gelangen und ist wissenschaftlich nachgewiesen krebserregend.
- Folgekrankheiten durch die Luftverschmutzung treten meist langfristig auf.
- Heizen mit Holz ist umwelt- und klimaschädlicher als Heizen mit Gas oder Öl.
- Holzverbrennung ist mit ca. 88 % der Emissionen die größte Quelle von gesundheitsschädlichem Feinstaub durch Heizen in Wohngebieten.
Welche Schadstoffe sind im Holzrauch enthalten?
Selbst bei sachgemäßem Betrieb eines Kamins entstehen durch den Verbrennungsprozess von Holz eine Vielzahl von Schadstoffen. Wie schädlich die relevantesten Stoffe sind, erfährst du in dieser Übersicht.
Wie schädlich ist Heizen mit Holz im Vergleich zu anderen Heizmethoden?
Heizen mit Holz ist mit Abstand die schädlichste aller Heizmethoden. Finde in den Karten heraus, wie viel Schadstoffe in Kölns Wohngebieten bei verschiedenen Holzverbrennungsmethoden (Zimmer- und Kachelofen, Pelletofen und Pelletkessel) im Vergleich zu Erdgas und Heizöl entstehen. 18 19
In den Statistiken wird die Einheit MJ (Megajoule) verwendet und ist das Millionenfache der internationalen Maßeinheit für Energie (Joule). Joule lässt sich auch in die aus dem Haushalt bekanntere Energieeinheit Kilowattstunde (kWh) umrechnen.
Umrechnung: 1 kWh = 3.600.000 J = 3600 Kilojoule (KJ) = 3,6 Megajoule (MJ)
Um 1 Liter Wasser um einen Grad zu erwärmen, benötigst du 4,19 kJ (= 4190 Joule). Wenn du eine Badewanne mit 180 Liter Wasser füllst und das Wasser muss zuvor von 12° C auf 36° C erhitzt werden, benötigst du dafür ca. 18.100,8 KJ = 18,1 MJ. Das heißt, du kannst die Werte aus den einzelnen Statistiken mit 18 multiplizieren, um etwa den Schadstoffausstoß zur Erwärmung des Badewassers zu errechnen.
Inwieweit trägt Heizen mit Holz zu Feinstaubemissionen in Wohngebieten bei?
In Deutschland gab es 2018 etwa 13 Millionen Gasheizkessel und rund 11,3 Millionen Einzelraumfeuerungsanlagen (Kaminöfen, Kachelöfen, die mit Holz und Kohle beheizt werden sowie Pelletöfen). 20 Gasheizungen waren laut Umweltbundesamt für 0,19 % der PM10 und 0,2 % der PM2.5 Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungsanlagen verantwortlich. Die Holzverbrennung trug hingegen mit 88,28 % der PM10- und 88,62 % der PM2.5-Emissionen zu einer erheblichen Luftverschmutzung bei. 21
Das extreme Ungleichgewicht der Emissionen zwischen den Heizmethoden verdeutlicht die gesundheitliche Beeinträchtigung, die durch die Verbrennung von Holz in Wohngebieten entsteht. Denn nicht umsonst gilt die Holzverbrennung als die umwelt- und gesundheitsschädlichste Heizmethode, die in Deutschland zur Verfügung steht. Wird sich der Trend fortsetzen, zunehmend wieder auf Heizen mit Holz zurückzugreifen, werden auch die Feinstaubemissionen in unseren Wohngebieten weiter ansteigen.
- 1Wirkungen von Kohlenmonoxid (CO)Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
- 2Geruchsbelästigungen durch HolzfeuerungenStruschka et al., Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK), Universität Stuttgart, S. 52, 2013.
- 3Wirkungen von Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK)Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
- 6Saubere Luft – Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und EmpfehlungenNationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina: Saubere Luft. Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und Empfehlungen. Halle (Saale), S. 30, 2019.
- 7Wie gefährlich ist Feinstaub?Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- 8Eigenschaften und Entstehung von RußLandesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
- 9Ruß in Deutschland: Hintergrundinformationen für Entscheidungsträger – Teil 1: Wirkung und gesetzliche RegelungenForschungsinstitut für Nachhaltigkeit Potsdam & Deutsche Umwelthilfe, S. 2, 2014.
- 13Dioxin und PCBsBundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- 16Antworten auf Fragen in der Debatte um saubere Luft und LuftqualitätsgrenzwerteBundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- 17Saubere Luft – Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und EmpfehlungenNationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina: Saubere Luft. Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und Empfehlungen. Halle (Saale), S. 28f., 2019.
- 18Detenquelle Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU)Das deutsche Umweltbundesamt stellt öffentlich keine Aufstellung der einzelnen Schadstoffe je Heizmethode bereit. Daher entstammt die Datenlage dem schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU). Der Unterschied in der Zusammensetzung des Erdgases in Deutschland und der Schweiz ist marginal.
- 19Faktenblatt Emissionsfaktoren FeuerungenEidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) & Bundesamt für Umwelt (BAFU), S. 3, 2023.
- 21Emissionen und Emissionsminderung bei KleinfeuerungsanlagenUmweltbundesamt, Stand 25.05.2023.